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Frank`s Fünf Freitags-Fragen: Öfter mal den Chef loben!

Eine positive Feedback-Kultur ist in deutschen Unternehmen nicht besonders ausgeprägt. „Nicht gemeckert, ist gelobt genug!“ scheint das Verständnis vieler Führungskräfte zu sein und sie halten sich mit Lob für ihre Mitarbeiter oft zurück. In vielen Mitarbeiterbefragungen zum Führungsverhalten wird dieses mangelnde Lob und damit mangelnde Anerkennung durch den Vorgesetzten häufig als Kritikpunkt genannt.


Auch wenn diese Anerkennung durch den Vorgesetzten für gute Arbeit zu Recht eingefordert wird – loben ist keine Einbahnstraße. Dass Vorgesetzte sparsam mit positivem Feedback gegenüber den Mitarbeitern sind, wird oft kritisiert. Doch warum bekommen eigentlich Vorgesetzte so selten Lob für gute Arbeit von ihren Mitarbeitern?


Dies ist vor allem durch den festen Glauben begründet, dass in einer hierarchischen Beziehung von Vorgesetzten und Mitarbeitern, positives Feedback "von unten nach oben" unangebracht erscheint erst recht, wenn es vor anderen Mitarbeitern geäußert wird.


Das ist schade, denn so wird eine Chance verpasst, die Vorgesetzten/Mitarbeiter – Beziehung aus dem hierarchischen Kontext zu lösen und hier zwischen Menschen, die an gemeinsamen Zielen und Aufgaben in einem Unternehmen arbeiten – unabhängig von ihrer hierarchischen Position – gegenseitig Anerkennung für diese Arbeit zu geben.


Der Vorgesetzte wird sich zwar vielleicht im ersten Moment wundern, dass er oder sie ein Lob vom Mitarbeiter bekommen – übel nehmen wird er/sie es aber nur in den seltensten Fällen, denn auch in der Funktion des Vorgesetzten tut ehrliches und angemessenes positives Feedback einfach nur gut und festigt die Beziehung zwischen den Beteiligten.


Letztendlich gilt auch für den Mitarbeiter: „Nur wer lobt, kann Tadel voll zur Geltung bringen.“ Mitarbeiter, die sich immer nur äußern, wenn etwas nicht gut läuft – gute Leistungen ihres Vorgesetzten aber als Selbstverständlichkeit ansehen ("dafür wird er ja auch schließlich bezahlt") verpassen die Chance das Arbeitsklima zu verbessern und einen Beitrag zur Motivation des Vorgesetzten zu leisten.


Von einem motivierten Chef, der erkennt, dass seine/ihre Leistungen auch durch die Mitarbeiter anerkennt werden und dies auch geäußert wird, profitieren am Ende alle.


Stellen Sie sich doch daher einmal die folgenden fünf Fragen:


1. Was macht mein Vorgesetzter / meine Vorgesetzte sehr gut?

2. Wann habe ich sie/ihn dafür schon einmal gelobt?

3. Welche Gelegenheiten gäbe es in den nächsten 1-2 Wochen für ein Lob?

4. Will ich dies unter vier Augen tun oder auch in größerer Runde?

5. Was erwarte ich, wie mein Vorgesetzter auf dieses Lob reagiert?


Wie immer wünsche ich ein schönes Wochenende und viel Glück und Erfolg bei allem, was Sie tun.


Ihr

Frank Bönning

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