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Frank`s Fünf Freitags-Fragen: Was hat schlechte Führung mit Mäusen zu tun?

Führung gesamthaft zu verbessern ist besonders schwer in Unternehmen, die schon lange „von oben“ schlecht geführt werden. Denn mit schlechten Führungskräften verhält es sich wie mit Mäusen: Früher oder später vermehren sie sich!


„Schlechte Führung“ auf oberster Ebene wird früher oder später auch zu schlechter Führung auf den Ebenen darunter führen, da sich Führungskräfte der mittleren Ebenen leider schlechte Führung bei ihren Vorgesetzten abgucken. Das muss zwar nicht so sein, denn das unzureichend empfundene Führungsverhalten des direkten Vorgesetzten ist noch lange keine Entschuldigung für das eigene Führungsverhalten – aber es ist sehr schwierig, sich seinen eigenen (anderen) Führungsstil im Unternehmen zu bewahren, wenn der eigene Chef und auch die Kollegen auf derselben Ebene dauerhaft einen ganz anderen Führungsstil zeigen. Meist ist die Konsequenz, dass die Führungskraft, deren Führungsstil nicht zu Chef und Kollegen „passt“ von selbst das Unternehmen verlässt oder „verlassen wird“.


Vorgesetzte auf höheren Führungsebenen neigen außerdem dazu, anschließend Führungskräfte zu rekrutieren, die ihrem persönlichen Führungsverständnis entsprechen. Der „große Herr Mustermann“ stellt also am liebsten „kleine Mustermänner“ ein und am Ende führen dann alle wie der große Mustermann. Jeder Versuch, diese Führung zu verändern wird am „großen Mustermann“ scheitern, der ja keinen Grund sieht, an seiner Art der Führung etwas zu verändern – schließlich ist er so erfolgreich zum „großen Mustermann“ geworden.


Neutraler formuliert gilt das auch, wenn man statt von „schlechter Führung“ einfach von „anderer Führung“ spricht. Führungsverhalten in Unternehmen konvergiert und schafft so eine Führungskultur, die gut oder schlecht sein kann – Fakt ist: Jeder der „anders“ führt, hat es schwer, sich „gegen“ diese Führungskultur zu behaupten, es sei denn, er steht ganz oben in der Führungshierarchie und kann so „seinen“ Führungsstil von oben in die Organisation hineinbringen.


Damit aber Führung nicht von demjenigen abhängig ist, der gerade „ganz oben“ seinen Führungsstil ins Unternehmen bringt, ist die Entwicklung eines (personenunabhängigen) Führungs-Leitbildes für das Unternehmen so wichtig, denn damit besteht die Chance, den Führungsstil in einem Unternehmen von den Personen an der Spitze zu lösen und darauf auszurichten, worauf es wirklich ankommt – nämlich die Strategie des Unternehmens.


Stellen Sie sich für Ihr Unternehmen daher doch einmal die folgenden Fragen:


1. Welcher Führungsstil ist in unserem Unternehmen gefragt / etabliert?

2. Welche Vorgesetzten prägen im Wesentlichen diesen Führungsstil?

3. Was passiert, wenn diese Personen morgen nicht mehr da sind?

4. Welche Verbindung besteht zwischen der Art zu führen und der Strategie unseres Unternehmens?

5. Passt mein Führungsstil zum Führungsstil meines Unternehmens?


Wie immer wünsche ich ein schönes (langes) Wochenende und viel Glück und Erfolg bei allem, was Sie tun.

Ihr

Frank Bönning

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