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Frank`s Fünf Freitags-Fragen: Stärken und Schwächen richtig benennen!

Zu verschiedensten Gelegenheit haben Führungskräfte das Thema „Stärken und Schwächen“ zu behandeln. Wer kennt sie nicht, die klassische Frage bei Bewerbungsgesprächen: „Welche Stärken haben Sie?“ und „Wo liegen Ihre Schwächen?“. Auch bei den jährlichen Mitarbeiter-Gesprächen kommt das Thema „Stärken und Schwächen“ regelmäßig auf den Tisch. Auch kein Bewerbungsschreiben kommt ohne dieses Thema aus.


Weil die Fragen danach so oft gestellt werden, haben sich leider auch schon einige Standard-Antworten dazu entwickelt. Wer auf die Frage nach seinen Schwächen z.B. im antwortet: „Ich bin zu ungeduldig!“ oder „Ich arbeite zu viel!“ scheint fein raus, verkauft er doch eine vermeintliche Schwäche als Stärke, denn „Ungeduld“ impliziert „… schnell zum Ziel kommen wollen.“ und „zu viel Arbeit“ heißt eigentlich: „Ich bin wahnsinnig engagiert und fleißig.“


Wenn ich beim Coaching mit meinen Klienten über Stärken und Schwächen spreche, dann folgt auf deren erste Antwort immer die Frage: „… und wozu führt das?“. Dass ist das Entscheidende, wenn von Stärken und Schwächen gesprochen wird: Was sind die Folgen dieser Eigenschaft (für den Klienten selbst und sein Umfeld)?


So ist die Schwäche richtig benannt nicht: „Ich bin zu ungeduldig!“ sondern die Schwäche ist „Ich bin zu ungeduldig, und deswegen werden meine Mitarbeiter hektisch und machen Fehler.“ Oder aus „Ich arbeite zu viel“! wird „Ich arbeite zu viel und darunter leidet mein Privatleben.“


Führungskräfte sollten sich daher, wenn es um Stärken oder Schwächen geht, nicht mit der ersten Antwort zufrieden geben sondern immer fragen: „… und zu was führt das gewöhnlich?“. Erst dann wird deutlich, ob derjenige seine Schwächen oder Stärken tatsächlich reflektiert und sich der Folgen bewusst wird.


Dies gilt auch für Bewerbungsschreiben. Wer dort nur die üblichen „Stärken“ wie zum Beispiel Teamfähigkeit, Belastbarkeit, Flexibilität, etc. herunter schreibt, verpasst die Chance sich gegenüber anderen Bewerbern zu differenzieren. Viel besser liest es sich doch, wenn es heißt: „Meine Stärke ist die Kommunikation. Dadurch stelle ich sicher, dass alle wichtigen Informationen schnell bei meinem Team ankommen und auch richtig verstanden werden.“


Fragen Sie sich daher doch einmal folgendes:


1. Wo sehe ich meine persönlichen Stärken?

2. … und vor allem: Wozu führt das bei mir und meinem Umfeld?

3. Wo sehe ich meine persönlichen Schwächen?“

4. … und vor allem: Wozu führt das bei mir und meinem Umfeld?

5. Wann habe ich die nächste Gelegenheit, das Thema „Stärken und Schwächen“ einmal in dieser Form (… und wozu führt das…) zu hinterfragen?


Wie immer wünsche ich ein schönes Wochenende und viel Glück und Erfolg bei allem, was Sie tun.


Ihr

Frank Bönning

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