Coaching heißt für mich immer verändern. In vielen Coachings geht es darum, eine bestehende Situation zum Besseren zu wenden. Sei es die eigene berufliche Entwicklung, das Verhältnis zu Chef und Mitarbeitern oder das eigene Führungsverhalten in bestimmten Situationen.
Die meisten Klienten haben am Anfang des Coachings bewusst oder unbewusst den „Wunsch“ etwas zu verändern. Doch bis zur tatsächlichen Veränderung ist es ab da noch ein langer Weg. Sich etwas zu „wünschen“ heißt darauf zu warten, dass sich „von selbst“ etwas ändert oder jemand anderes diesen Wunsch „erfüllt“. Sich etwas wünschen ist eine eher defensive, abwartende Haltung, jemand anderes möge diesen Wunsch erfüllen, zum Beispiel der eigene Chef oder „das Unternehmen“.
Der erste wichtige Schritt ist, dass ich dem Klienten helfe vom „Wünschen“ zum „Wollen“ zu kommen. Mit dem Wollen kommt der Klient aus der defensiven Haltung heraus und nimmt das Heft des Handelns in die eigene Hand, in dem er klar seinen „Willen“ zur Veränderung äußert. Oft wird die angestrebte Veränderung dadurch auch konkreter als der bloße Wunsch.
Der schöne Satz „Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg!“ beschreibt perfekt den zweiten Schritt, den der Klient gehen muss, nämlich aus dem Willen zur Veränderung für sich den Weg – also die konkrete Handlung – zu finden und auch tatsächlich zu vollziehen, also auch ins "Tun" zu kommen. Mein Wunsch wird mir von alleine nicht erfüllt. Ich muss es wollen und auch tun.
Wenn ich „will“, dass mein Chef mich mehr in Entscheidungen einbezieht, dann muss ich das Gespräch mit ihm suchen und erklären, warum das für mich so wichtig ist. Wenn ich „will“, dass ich in Konfliktsituation nicht die Fassung verliere, dann muss ich Techniken erlernen und immer wieder üben, die mir helfen, im Konfliktfall ruhiger zu bleiben.“
Nur so können Veränderungen tatsächlich durch mich herbeigeführt werden und aus dem Wunsch wird der Wille und das Tun.
Zu diesem Thema hier die 5 Fragen zum Wochenende:
1. Wann habe ich das letzte Mal erfolgreich aus einem Wunsch einen Willen gemacht?
2. Wann ist das letzte Mal aus einem Willen erfolgreich ein Tun geworden?
3. Was „wünsche“ ich mir von meinem Chef und von meinen Mitarbeitern?
4. Was davon „will“ ich auch von meinem Chef und von meinen Mitarbeitern?
5. … und durch welche konkrete Handlungen kann ich das erreichen?
Wie immer wünsche ich ein schönes Wochenende und viel Glück und Erfolg bei allem, was Sie tun.
Ihr
Frank Bönning
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